Familienunternehmen – Nachfolge – Probleme. Diese Begriffe werden oft in einem Atemzug genannt. Ein modularer Ansatz reduziert die Komplexität und schafft strukturierte Lösungen. Mit einem Baukasten aus den 3 Modulen Familie, Unternehmen und Familien-Unternehmen wird ein Vorgehen dargestellt, das auch Ihre Herausforderung der Unternehmensnachfolge lösen kann.
Im Modul 1 „Familie“ prüfen wir die Handlungs- und Konsensfähigkeit der Familie. Wir beantworten die Frage, inwieweit die Familie eine gemeinsame intergenerationale Wertebasis hat. Dies ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in Bezug auf eine nachhaltige Unternehmensübergabe und -fortführung.
In Modul 2 „Unternehmen“ geht es um die Übergabefähigkeit Ihres Familienunternehmens und die Beantwortung der Frage, ob das Unternehmen die finanzielle und personelle Tragfähigkeit für eine Übergabe in die nächste Generation hat.
In Modul 3 werden die Erkenntnisse aus Modul 1 und 2 zusammengeführt und, falls alle Voraussetzungen erfüllt sind, ein Strategie- und Entwicklungsplan für die Unternehmensübergabe erarbeitet.
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Ich bin Rainer Schwarz, Diplom-Kaufmann, Management- und Family-Coach. Meine langjährige Tätigkeit als Nachfolger und später geschäftsführender Gesellschafter unseres Familienunternehmens gibt meiner Arbeit ein sehr praxisorientiertes Fundament. Ich weiß, wovon ich spreche!
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Familienunternehmen und die NACHFOLGE – ein Problem-Thema!
Wenn Familienunternehmen bei der Nachfolge in Schwierigkeiten geraten, dann sind die Ursachen in aller Regel komplex. Gleichwohl lassen sie sich in Bezug auf Probleme bei der Unternehmensnachfolge in 3 Sphären verorten.
Die drei Sphären sind 1. die Familie, 2. das Unternehmen und 3. Das Familienunternehmen selbst, dort, wo alles eine Schnittmenge hat.
Gleichzeitig ist eine entscheidende Frage: Wie weit sind Sie im Übergabeprozess? Oder anders: An welcher Stelle im Prozess der Übergabe des Familienunternehmens treten Schwierigkeiten auf?
Wollen Sie also Probleme in Ihrem Familienunternehmen zum Thema Unternehmensnachfolge in Ihrer Komplexität reduzieren, dann empfehle ich eine klar strukturierte Vorgehensweise bei der Problemanalyse und deren Lösung. Mein Lösungsansatz ist deshalb in 3 Module aufgeteilt (siehe hierzu auch die Rubrik „Meine Leistungen“ auf dieser Homepage.
Herausforderung Unternehmensnachfolge - Modul 1 Die Inhaber-Familie
„Unter jedem Dach ein Ach!“. So lautet, nicht ganz unbegründet, eine alte Volksweisheit. Im Grunde sind „Familienangelegenheiten“ Privatsache. Sind sie aber Eigentümerfamilie und wollen Sie Ihr Familienunternehmen als Gesellschafter oder operativ in die Zukunft führen, dann ist die Handlungs- und Konsensfähigkeit der Familie unabdingbar. Ihr „privates Miteinander“ in der Familie wird zum strategischen Erfolgsfaktor im Familienunternehmen.
Das bedeutet, die typischen Konflikte in der Familie können die Unternehmensnachfolge vor veritable Probleme stellen. Gibt es denn überhaupt typische Konflikte in der Familie? Ich unterscheide an dieser Stelle zwischen den Konflikten, die in jeder Familie und denen, die typischerweise in Unternehmer-Familien auftreten. Oft lässt sich das auch nicht scharf voneinander trennen.
Konzentrieren wir uns kurz auf die typischen Familienprobleme. In der Familie folgt die Ordnung einer gewissen Systemik, der Familiensystemik. Wird diese gestört, kommt es zu Konflikten innerhalb der Familie. Welchen Regeln folgt die Familiensystemik? Eine wichtige Regel ist die „gerechte Gleichbehandlung“ aller Kinder durch Ihre Eltern. Findet, z.B. aus Sicht eines der Kinder, eine gefühlte Ungleichbehandlung statt, dann kann dies – falls diese nicht besprochen und ausgeräumt wird - zu Problemen zwischen den Kindern und den Eltern, aber auch unter den Geschwistern führen. Auch gibt es in den Familien die Systemik des „Rechts des Erstgeborenen“. Setzen jüngere Geschwister zum „Überholen“ Ihrer älteren Geschwister an, so führt dies zu Konflikten.
Lassen Sie mich ein Beispiel aus meiner Praxis erzählen. Obwohl es in einer Familie Tradition ist, dass stets das älteste Kind an Weihnachten die Weihnachtsgeschichte vorliest, „drängt sich“ eines Heiligabends ein jüngeres Geschwister vor und übernimmt dies ohne Sanktion durch die Eltern. Dieser Vorfall blieb als offener Konflikt zwischen den Geschwistern stehen und offenbarte sich zum ungünstigsten Moment – nämlich als es um die gerechte Nachfolger im Familienunternehmen geht.
Um sich typischen Konflikten in Familien anzunähern, bedarf es absoluter Offenheit und spezieller Ansätze und Werkzeuge, über die ich als Familiencoach auch verfüge. Eine Annäherung unternehme ich dadurch, dass ich folgende Themen mit Ihnen bespreche:
- Was bedeutet für Sie Familie und wer gehört dazu?
- Was ist mir/uns persönlich wichtig?
- Was verbindet uns? Was verbindet mich mit der Familie?
- Was trennt uns? Was trennt mich von der Familie?
- Was macht mich/uns aus?
- Meine Werte - Gemeinsame Familienwerte
- Meine Traditionen - Gemeinsame Familientraditionen
Bei der Bearbeitung dieser Themen treten insbesondere auch die Konfliktpotenziale im Hinblick auf die Probleme bei der Unternehmensnachfolge zu Tage. Weichen die Werte der einzelnen Familienmitglieder stark voneinander ab oder ist festzustellen, dass die Verbindung in der Familie zueinander fehlt, dann ist das Gemeinsame im Familienunternehmen stark erschwert oder gar unmöglich. Das Arbeiten als Gesellschafter oder die gemeinsame operative Führung eines Familienunternehmens kann nämlich nur dann funktionieren, wenn die Inhaber-Familie auch gemeinsam handlungsfähig ist und bleibt.
Als ausgebildeter Familiencoach, bin ich in der Lage, mittels einer wertfreien Sicht von außen gemeinsam mit Ihnen das Wissen und die Lösungen zu erarbeiten, die Grundlage einer nachhaltigen familieninternen Unternehmensfortführung sind.
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Vorteile Nachteile Familienunternehmen
Herausforderung Unternehmensnachfolge – Modul 2 Das Unternehmen
Stehen Sie am Anfang der Überlegungen zum Übergabeprozess, dann prüfen Sie zuerst die Übergabefähigkeit Ihres Familienunternehmens.
Führen Sie eine Standortbestimmung durch
- Inwieweit hat Ihr Unternehmen die Finanzkraft und Tragfähigkeit, Ihre Altersvorsorge zu sichern und in der nächsten Generation erfolgreich weitergeführt zu werden (Ebitda, Cash-Flow-Analyse, Ertragsentwicklung, Kapitaldienstfähigkeit etc,) Ausschüttungspolitik, Innovationskraft, Marktposition durch.
- Positionen und Management: Inwieweit ist das Unternehmen mit einer zweiten Managementebene besetzt, die auch nach der Übergabe weiter funktioniert. Anders ausgedrückt: Funktioniert das Unternehmen auch ohne Sie? Im Übrigen ist dies eine der zentralen Fragen, wenn Familienunternehmen Schwierigkeiten im Übergabe- oder Verkaufsprozess bekommen.
- Vertragsmanagement: Welche Verträge/Dokumente (Gesellschaftsverträge, Ehe- und Erbverträge etc.) existieren und inwieweit sind sie aufeinander abgestimmt?
Basierend auf dieser Standortbestimmung kann der Teil, der Probleme im Familienbetrieb, der seine Ursache im Unternehmen selbst hat und im Anschluss zu weiteren Problemen bei der Unternehmensnachfolge führt, bearbeitet werden.
Gerade in der Sphäre des Unternehmens lassen sich durch Maßnahmen, die im Bereich der klassischen Unternehmensberatung liegen (Umstrukturierungen, Organisationsentwicklung, Personalentwicklung etc), auf recht strukturierte und sachliche Weise Lösungen finden, die das Unternehmen (nicht die Familie!) fit für die Nachfolge machen. Dies gelingt allerdings nur, wenn die Lösungssuche zunächst mit einer strikten Abgrenzung zu den Belangen und Emotionen der Inhaberfamilie stattfindet. Dies funktioniert z.B. bei Themen zur „richtigen“ Besetzung von Positionen oder einer tragfähigen Ausschüttungspolitik nicht immer. Gerade bei diesen „Schnittstellenproblemen“, also Themen, die die Sphäre Ihrer Familie und Ihres Unternehmens tangieren, geraten Familien-Unternehmen in Bezug auf die Nachfolge in Probleme.
Nutzen Sie deshalb für derartige Schnittstellenprobleme unbedingt die Expertise eines externen Beraters. Sie selbst können als Familienmitglied und als Teil der Familiensystemik oft keine emotionsfreien und sachlichen Lösungen herbeiführen.
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Herausforderung Unternehmensnachfolge – Modul 3 Das Familien-Unternehmen
Im Familienunternehmen trifft die Welt der Familie auf die Welt des Unternehmens. Family first und Business first treffen aufeinander.
Die Situation in den Familien ist nicht immer einfach (siehe oben Modul 1). Auch in Unternehmen gibt es immer wieder neue Herausforderungen. Dies nicht nur in organisatorischer, wirtschaftlicher oder personeller Natur (siehe Modul 2), sondern auch im Hinblick auf die Probleme bei der Unternehmensübergabe. Nun aber treffen beide Welten aufeinander.
Die paradoxe Struktur des Familienunternehmens wird in der folgenden Grafik illustriert.
Hier findet sich in vielen(!) Fällen der Ursache, warum Familienunternehmen nicht nur beim Thema Nachfolge in Streit geraten.
Warum ist das so?
Denken Sie einfach einmal darüber nach, wie oft am Tag Sie sich in der „Welt der Familie“ bewegen und wie oft in der „Welt des Unternehmens“. Sie wechseln, meist unbewusst, die Rollen. Handeln z.B. als Schwester, wenn Sie als Geschäftsführerin agieren sollten. Sie handeln als Vater, wenn Sie in der Position des geschäftsführenden Gesellschafters, Ihrem Sohn qua Vater-Sohn Beziehung klarmachen, was zu tun ist. Ein Wort genügt und die Kommunikation läuft in die falsche Richtung.
Geschieht dies dauerhaft, dann ist der typische Konflikt in der Familie auf einmal ein Streit um Themen, die nicht ins Unternehmen gehören. Genau deshalb haben Familienbetriebe Probleme ganz spezieller Natur. Der Streit um die Besetzung einer Position kann nämlich Ihre Ursache im familiären Umfeld der Eigentümerfamilie haben und damit eine emotionale und eben nicht eine sachliche Ursache.
Wie vermeiden Sie nun, dass es in Ihrem Familienbetrieb zu solchen Schwierigkeiten kommt?
Sigmund Freud würde Ihnen raten, machen Sie sich das Unbewusste bewusst! Klingt trivial, aber genau darum geht es. Es muss Ihnen klar werden, in welcher Rolle Sie sich gerade bewegen und wo Sie diese Rolle gerade „spielen“. Es muss Ihnen bewusstwerden, dass sich die oben dargestellten Paradoxien nicht (!) auflösen lassen. Diese Widersprüche sind im Familienunternehmen immer vorhanden. Wenn Ihnen dies klar ist, dann können sie einen Weg aus den Streitsituationen finden, oder diese direkt vermeiden. Dies gilt insbesondere bei so brisanten Themen, wie bei der „Herausforderung Unternehmensnachfolge“.
Probleme in Familienunternehmen zur Unternehmensnachfolge im Familienbetrieb lösen und vermeiden Sie, indem Sie deren Komplexität reduzieren!
- Durch einen strukturierten Ansatz. Mein 3-modulares Baukastensystem (Familie, Unternehmen, Familien-Unternehmen) ist ein solcher Ansatz. Zur Verdeutlichung hier nochmals als Gesamtschema).
- Durch die frühzeitige Planung der Unternehmensnachfolge. Zwischen zu früh und zu spät liegt oft nur ein Augenblick. Je eher Sie mit Ihren Überlegungen beginnen, desto eher zeigen und entwickeln sich Ihre Optionen und der nachhaltige Lösungsweg. Im Folgenden ein von mir entwickelter schematisierter Plan.
- Durch den Einsatz eines externen Beraters, der mit dem entsprechenden Erfahrungswissen, sowie dem Blick von außen wert- emotionsfrei an den Themen arbeiten kann.
- Durch Erstellen einer Familiencharta. Zusammenfassend entsteht durch die gemeinsame Arbeit als gemeinsames, schriftliches und unterzeichnetes Dokument eine Familienstrategie/Familienkonstitution. Sie steht als moralisches, aber nicht im juristischen Sinne einklagbares Wertefundament für die Ausrichtung, Strategie und die Ziele des Unternehmens, aber auch der Familie.
Fazit
Es wurde gezeigt, wie komplex die Probleme im Zusammenhang mit der Nachfolge in Familienunternehmen sind. Ein modularer Baukasten schafft Struktur beim Lösungsprozess. Es bedarf aber auch Kenntnisse über Familiensystemik, die betriebswirtschaftliche Funktionsweise eines Unternehmens und das entsprechende Erfahrungswissen bezgl. der Besonderheiten des „Prinzips Familien-Unternehmen“. Nur durch die Zerlegung des Gesamtprozesses und der anschließenden behutsamen Integration aller Bestandteile geleitet durch tiefes Erfahrungswissen erreichen Sie Ihr Ziel.
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